01.07.2022: Behandlung des Karpaltunnelsyndroms
Das Karpaltunnelsyndrom ist das häufigste Nervenengpasssyndrom des Menschen. Wir klären Sie hier darüber auf.
Ein Gips nach Operation ist nicht nur überflüssig, sondern schädlich: das frühfunktionelle Konzept zur Behandlung des Karpaltunnelsyndroms.
Das Karpaltunnelsyndrom ist das häufigste Nervenengpasssyndrom des Menschen. Betroffene haben typischerweise Empfindungsstörungen in Daumen, Zeige, Mittelfinger und Ringfinger sowie oft, aber nicht immer nächtliche Beschwerden im Sinne von Schmerzen im Arm und dem Gefühl des "Eingeschlafenseins". Die Beschwerden wecken die Patienten und sie haben den Drang, die Hand zu schütteln.
Die Ursache ist eine Einengung eines großen und wichtigen Nerven, dem "Nervus medianus" oder Mittelnerv im Bereich des Handgelenks. Verursacht wird diese Einengung durch einen im Laufe des Lebens vermehrten Platzbedarf: das Gleitgewebe um die Sehnen, die zusammen mit dem Mittelnerven durch denselben Tunnel verlaufen, nimmt zu.
Die Behandlung ist denkbar einfach: es gilt, dem Nerven den Druck zu nehmen. Dazu muss lediglich der Tunnel geöffnet werden, der Körper verschliesst in Form von innerer Heilung den Tunnel in erweiterter Form über die Monate nach der Operation von selbst. Weltweit wird diese Operation millionenfach pro Jahr nach überall gleichem Prinzip durchgeführt.
Wie immer liegen die Unterschiede im Detail.
Das Ziel ist, wie erwähnt die vollständige Eröffnung des Karpaltunnels. Wenn dieses Ziel erreicht ist, wird sich der bestmögliche Erfolg einstellen. Je kürzer dieser Weg ist, desto unproblematischer und schneller wird die Heilung sein.
Der Weg und seine Weggabelungen:
- Welche Anästhesie?
- Welche Schnittführung?
- Was für eine Drainage?
- Wie lange Ruhigstellung?
Welcher Aufwand in der Nachbehandlung des Karpaltunnelsyndroms ist erforderlich?
In unserer Klinik kommt eine Operationstechnik zur Anwendung, die sich in über 20.000 Eingriffen bewährt hat. Der Eingriff erfolgt in örtlicher Betäubung am Handgelenk, erfordert nur einen kurzen Schnitt, keine Drainage und keine Ruhigstellung, weder mit Scheine noch mit Gips. Unmittelbar nach Operation ist Bewegung erlaubt. Am Tag nach der Op darf der Patient den Verband entfernen und die Wunde nur noch mit einem briefmarkengroßen, wasserdurchlässigen Pflaster bedecken. Hand waschen und bewegen ist erlaubt. Nach bereits einer Woche werden die Fäden spätestens entfernt. Da die Hand gar nicht erst ruhiggestellt wurde, ist praktisch nie eine Nachbehandlung erfoderlich. Die Rückkehr der vollen groben Kraft benötigt sechs Monate. In der Zeit ist die Narbe auch oft noch druckempfindlich und sollte, wenn dies so ist, massiert werden.
Der Eingriff dauert inklusive Betäubung maximal 15 Minuten.
Wir nennen dieses Verfahren unser "frühfunktionelles Konzept". Es ist kein Hexenwerk, sondern basiert auf konsequentem Weglassen von allem nicht Erforderlichen. Die für die Hand sehr frühe Fädenentfernung bedarf jedoch einer äusserst akkuraten Nahttechnik, damit die Haut ganz exakt Stoß - auf Stoß aneinanderliegt. Wenn überhaupt, ist dies unser kleines "offenes Geheimnis".
Haben Sie noch Fragen zum Karpaltunnelsyndrom? Dann kontaktieren Sie uns gerne!